Das steckt hinter kompostierbar, biologisch abbaubar und Co.
Hast du dich auch schon mal gefragt was genau “kompostierbar” bedeutet? Bedeutet es, dass sich alles auflöst? Oder was ist der Unterschied zu dem Begriff “biologisch abbaubar”? Mit dem heutigen Blogbeitrag zeigen wir dir was wirklich hinter kompostierbar, biologisch abbaubar und Co. steckt.
Auch uns waren diese verschiedenen Begrifflichkeiten lange nicht klar – also haben wir genau recherchiert, um in diesem Bereich mehr zu erfahren. Und das möchten wir dir heute im Blogbeitrag erklären.
-
Das steckt hinter dem Begriff „Biologisch abbaubar“
Laut dem DIN (Deutsches Institut für Normierung) ist ein Stoff biologisch abbaubar, wenn ihn Mikroorganismen (wie bspw. Bakterien) zersetzen können. Das spannende daran ist, dass es keinen gewissen Zeitraum gibt, indem ein gewisser Stoff biologisch abgebaut sein muss, um diese Definition zu verdienen.
Biologisch abbaubar bedeutet also nicht, dass ein Stoff innerhalb von Monaten wirklich abgebaut ist, sondern dass es Jahre dauern kann bis sich bspw. biologisch abbaubare Plastiktüten zersetzt haben. Sie zersetzen sich zwar, aber trotzdem können sie bis dahin einen Wald oder ein Meer verschmutzen.
Wichtig ist auch noch zu wissen, dass NICHT das Textil des Stoffs entscheidet, ob ein Stoff biologisch abbaubar ist.
Im Blog haben wir dir ja schon gezeigt, dass Bio Baumwolle biologisch abbaubar ist. Wenn jetzt aber Chemie, bspw. durch eine Farbe dazukommt, ist das fertige Kleidungsstück eben nicht biologisch abbaubar. Auch wenn der Grundstoff (Bio Baumwolle) rein theoretisch abbaubar ist.
-
Das steckt hinter dem Begriff „Kompostierbar“
Bei diesem Begriff müssen wir wohl alle an den eigenen Kompost im Garten denken. Kompostierbar bedeutet in der Definition, dass etwas biologisch abbaubar ist – allerdings in einem festen Zeitraum und unter bestimmten Bedingungen.
Es gibt zwei unterschiedliche Kategorien:
-
Kompostierbar auf dem eigenen Gartenkompost
Diese Sachen darfst du auf deinen eigenen Kompost legen und sie müssen sich dort bei etwa 30 Grad innerhalb eines Jahres zersetzen. Das heißt aber nicht, dass du kompostierbare Tüten etc. einfach in der Natur zurücklassen kannst, dort gibt es vielleicht nicht so viel Sonneneinstrahlung und andere Bedingungen. Und: Es sieht nicht gut aus wenn irgendwo Müll herumliegt, egal ob kompostierbar oder nicht. Es gibt noch keine detaillierten Untersuchungen ob kompostierbare Stoffe dem eigenen Kompost nutzen mit Nährstoffen.
-
Kompostierbar in einer industriellen Anlage:
Diese Sachen müssen in einer industriellen Kompostieranlage bei ca. 60 Grad innerhalb von 3 Monaten zersetzt sein. Problem ist hier nur, dass man nie weiß, ob die kompostierbare Tüte, die man in den eigenen Mülleimer wirft, wirklich bei einer Kompostanlage landet, die das ganze verarbeiten kann. Somit hat man zwar ein gutes Gewissen, weil das Produkt kompostierbar ist aber man weiß im Endeffekt nie, wo es genau landet.
-
Das steckt hinter dem Begriff „Biobasiert“
Diesen Begriff sieht man noch nicht oft, aber die Definition von biobasiert ist folgende: das Material ist teilweise oder ganz aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke oder Holz. Meist wurde diesen Produkten allerdings ein Verbundstoff zugemischt, wie z.B. Klebstoff. Und somit sind die meisten “biobasierten” Stoffe nicht biologisch abbaubar, weil ein anderer Inhalt hinzugemischt wurde.
Das war nun die Definition dieser 3 Begriffe. Zum Schluss möchten wir dir noch mitgeben was das Umweltbundesamt empfiehlt:
Materialien, die sich lange halten und die man mehrfach verwenden kann, sind am nachhaltigsten. Es ist also besser, wenn du ein Produkt 10 Jahre verwendest als wenn du jedes Jahr etwas neues kaufst, das vielleicht biologisch abbaubar oder kompostierbar ist. Im Myveganfashion Blog folgen bald auch unsere besten Tipps & Tricks zum Second-Hand Shopping.